Was dieses kleine Boot in der Welt des Segelns berühmt gemacht hat, ist die Möglichkeit, leistungsfähige Athleten und behinderte Athleten auf Augenhöhe gegeneinander antreten zu lassen; ohne spezielle Ranglisten, die diesen „Unterschied“ offenbaren, weil gerade aufgrund der Besonderheiten von 2.4mR, Menschen mit motorischen Behinderungen mit den gleichen Möglichkeiten diesen Sport ausüben können wie ein Athlet, der keine Probleme hat.
Die 2.4mR wurde in Stockholm im Jahr 1983 von lokalen Designern entworfen, die nach den Regeln „R Metre“ ein Kiel-Einmann-Boot bauten. Es ist ein typisches Boot der Metrikklasse, ausgezeichnet durch die Komplexität und Raffinesse eines Kielbootes. Betreffend Kosten und Sensibilität entspricht es jedoch einem einfachen Schwertboot. Im Segelstil steht es den weit grösseren Booten von 6, 8 und 12 Metern in Nichts nach (die 12m-Boote waren z.B. im Einsatz im America’s Cup als Generation Alinghi).
Weil der Steuermann im Rumpf sitzt, direkt vor den Bedienungs- und Steuerungsanlagen, ist die Lenkung des Bootes physisch nicht anspruchsvoll. Die Regatten werden „offen“ ausgetragen. Alle dürfen und können mit segeln, Männer und Frauen, Junge und nicht mehr Junge, Behinderte und Nichtbehinderte. Dieses Boot macht die körperlichen Unterschiede irrelevant. Alle segeln mit der gleichen Ausrüstung gleichberechtigt in derselben Wettkampfklasse.
Die Klasse 2.4mR wurde wegen ihren Vorzügen bald bekannt und hat sich in allen Ländern mit Segeltradition durchgesetzt. 1992 wurde ihr der Status einer „internationalen Klasse“ zugeteilt. Seitdem wird jedes Jahr eine Weltmeisterschaft gesegelt. Weil das Boot auch von Behinderten problemlos geführt werden kann, wurde es an den Paralympics zugelassen. Wettkämpfe wurden 2000 in Sydney, 2004 in Athen, 2008 in Peking und 2012 in London ausgetragen. Die bedeutendsten Flotten finden sich in den skandinavischen Ländern, in Italien, England, Holland, Deutschland, Frankreich, Spanien, Australien, Kanada und den USA.